Pendelleuchte im Industriestil – einfach selbst gemacht
Im Zuge unseres Hausbaus habe ich wohl so ziemlich jede Lampenhomepage durchstöbert. Oft gab es Details, die mich an den Modellen gestört haben. Dann wiederum gab es die vermeintlich perfekte Lampe, aber der Preis hat mich abgeschreckt.
Kurz gesagt irgendwas war immer.
Irgendwie paarte sich das mit meinem Bedürfnis kreativ zu sein und durch ein bisschen stöbern bei Pinterest kam ich auf die Idee meine ganz eigene Pendelleuchte für das Gästebad zu bauen.
Für die, die Lust haben auch eine ganz eigene Lampe zu kreiren hier kommt meine Step-by-Step-Anleitung.
Du brauchst:
- Stickrahmen bzw. Quilting Rahmen auch als Quilting hoops zu finden, ich habe meine auf Amazon bestellt, wichtig ist, dass sie nicht zu schmal sind, damit man sie gut verleimen und bohren kann. Man braucht insgesamt 2 Stück, also insgesamt 4 Reifen, zwei Innere und zwei Äußere. Meine haben ca. 27 cm Durchmesser. Meine findest du hier
- Holzleim und ggfs. 2 Schraubzwingen
- Eine Lampenfassung, da meine Lampe Außen schwarz und Innen gold sein sollte habe ich auch eine gold schwarze Fassung gewählt. Das hängt natürlich jetzt stark vom gewünschten Design ab. Meine findest du hier
- Eine Bohrmaschine mit 6er und 4er oder 5er Holzbohrer
- Farbe nach Wunsch und Pinsel, ich habe hier schwarzen, matten Lack genommen, den ich noch da hatte, für das Gold Innen habe ich Goldwachs von Pebeo verwendet.
- Eine Schraube mit Mutter in schwarz, die Schraube muss so lang sein, dass sie, wenn man die Reifen ineinander steckt einmal durch alle vier aufeinander liegenden Reifen hindurch geht und sich noch gut in die Mutter drehen lässt, aber auch nicht viel länger, sonst sieht es nicht schön aus. Wenn ich mich richtig erinnere hatte meine Schraube 2,5 cm, sie braucht nicht dick sein, damit werden die Reifen später an einem Punkt fixiert
- ggfs. etwas 240er Schleifpapier
- ein Holzwürfel in ca. 2x2x2 cm
- ein Filzstift
- Schraubenzieher um das Leuchtmittel auseinander zu bauen
Los geht’s:
Meine Stickrahmen waren zwar von der Form her genau das was ich mir gewünscht hatte, aber sie waren auch etwas rau. Zum Sticken hätte ich sie eher nicht verwendet, für meine Zwecke waren sie aber optimal. Ich habe sie nicht geschliffen, würde im Nachhinein aber empfehlen ganz leicht mit einem 240er Schleifpapier die rauen Stellen zu glätten.
Als erstes habe ich die beiden inneren Rahmen ineinander gesteckt, so, dass sie ganz gleichmäßig über kreuz ineinander sitzen. An den beiden Kontaktpunkten habe ich sie dann mit Holzleim verleimt.
Fast das gleiche macht man nun auch mit den beiden äußeren Reifen, der einzige Unterschied ist, dass diese oben offen sind und dort erstmal nicht fixiert werden können. Dafür ist es hier einfacher die Mitte der Reifen zu treffen und sie gleichmäßig aufeinander zu verleimen.
Nächster Schritt:
Jeweils zwei Reifen sind nun in gekreuzter Weise fest miteinander verbunden. Nun nimmt man die Bohrmaschiene und je nach dem wie dick die Schraube ist die man gekauft hat einen 4er oder 5er Holzbohrer.
Als erstes nimmt man nun die beiden größeren Reifen, die oben offen sind und bohrt ein Loch genau in die Mitte der verleimten Stelle.
Das gleiche wiederholt man bei den beiden Inneren Reifen an der verleimten Stelle, die später unten sein soll.
Nun kann man die vier Reifen ineinander schieben (das geht nur dadurch, dass die beiden größeren Reifen oben offen und dadurch flexibel sind). Im Anschluss schiebt man die kleine Schraube von Außen durch die gebohrten Löcher und fixiert somit alle vier Reifen miteinander.
Fun Part:
Jetzt kann mit dem Anmalen begonnen werden. Dabei kann man natürlich ganz nach dem eigenen Geschmack gehen. Eine Lasur wäre denkbar, das würde dem ganzen einen natürlichen Holzlook geben. Da ich in meinem Gästebad goldene und schwarze Accessoires haben werde, streiche ich die Leuchte außen schwarz und wachse sie innen in gold.
Jetzt wird’s kniffliger:
Als letztes muss jetzt die Lampendurchführung gemacht werden. Dazu braucht man den etwas größeren 6er Holzbohrer. Zunächst bohrt man damit ein Loch durch den Holzwürfel. Um genau die Mitte zu treffen malt man mit dem Filzstift ein Kreuz darauf. Man muss den Würfel mit einer Schraubzwinge zum Beispiel an einer Holzplatte befestigen, damit man hinein bohren kann.
Auch der innere Reifen muss jetzt mit dem 6er Bohrer oben in der Mitte des verleimten Kreuzes durchbohrt werden.
Jetzt muss die eigentliche Lampe auseinander gebaut werden, damit ihr das Kabel durch die Reifen und das Loch im Würfel ziehen könnt. Dazu kann man mit einem kleinen Kreuzschlitzschraubenzieher die Kabel im inneren des Lampengehäuses lösen und bei meinem Modell musste man dann noch mit einem Schlitzschraubenzieher außen eine kleine Schraube lösen. Merkt euch gut, welches Kabel wo hin kommt. Dann kann man das Kabel heraus ziehen und im Anschluss durch die gebohrten Öffnungen ziehen.
Den Würfel bestreicht ihr nun mit Holzleim und setzt ihn in die Mitte der offenen äußeren Reifen. Auch wenn man es laut Packung nicht braucht habe ich das ganze für 24 Stunden mit Schraubzwingen fixiert.
Vergesst nicht diese Stelle auch noch farblich anzupassen.
Finish:
Zum Schluss habe ich nochmal mit der Farbe nachgearbeitet und ein paar unsaubere Stellen abgeschliffen. Die Kabel müssen nun wieder an der richtigen Stelle im Gehäuse verschraubt werden, bei dieser Gelegenheit habe ich gleich das Kabel ein ganzes Stück gekürzt.
Jetzt nur noch aufhängen, anschließen und fertig. Da die beiden Reifenkreuze nicht miteinander verklebt sind, bleibt die Lampe variabel. Man kann sie als gleichmäßigen Ball aufhängen, oder die einzelnen Streben enger aneinander drehen.
Kosten:
Die beiden Reifen haben zum Zeitpunkt als ich sie gekauft habe etwa 12 Euro pro Stück gekostet, also 24 Euro in Summe. Die Hängeleuchte kostete mich etwa 16 Euro, da gibt es aber andere Designs deutlich günstiger.
Da ich sehr viel Bastelmaterial immer da habe kann ich die zusätzlichen Kosten nur schätzen. Lack in zwei Farben sollte man für etwa 12 Euro bekommen, da man nur eine kleine Menge braucht, es wäre aber auch möglich Acrylfarbe zu verwenden, die günstiger ist. Holzleim gibt es von günstig bis teuer und man braucht nur eine kleine Flasche, daher rechne ich mal 3 Euro dafür. Auch den Holzwürfel habe ich mir selbst aus Resten zugeschnitten, sowas kostet im Baumarkt aber auch nicht viel.
Da ich die Kosten für Farbe und Kleinigkeiten nur Anteilig berechne liegen die Kosten bei etwa 40 Euro. Es kann natürlich sein, dass die Produkte mittlerweile teurer geworden sind.
Zugegeben ist das jetzt auch nicht total billig, aber mir ging es um das Projekt an sich, darum, etwas selbst zu erschaffen und es farblich an mein Wohndesign anpassen zu können.
Ich habe auch die Vintageglühbirne gegen eine normale getauscht, weil die heller ist und es die einzige Lichtquelle im Raum ist und weil es stimmiger aussah.
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