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Einen Waschtisch aus einer alten Kommode selber bauen – Upcycling do it yourself

Während unseres Hausbaus stellte sich natürlich auch die Frage nach der Badgestaltung.

Es gibt einige wenige Waschtische zum an die Wand hängen, die mir gefallen. Meistens sind diese dann aber vom Tischler gefertigt oder unglaublich teuer oder gleich beides. Die klassischen Hochglanzwaschtische, die man so im Baumarkt findet sind so garnicht mein Geschmack und ich wollte auch nicht über 1000 Euro dafür zahlen, wenn es mir dann nichtmal gefällt. 

Eine Lösung musste her…

…und so habe ich mich wie so oft bei Pinterest inspirieren lassen.

Dort wurde ich ziemlich bald fündig. Allerdings handelte es sich bei dem Bild um ein Einzelstück, das ich nirgends käuflich erwerben konnte. Selber bauen wurde schnell die einzige mögliche Option. 

Das war meine Inspiration von Pinterest. Leider kann ich die Quelle nicht mehr finden. Ich denke aber, dass es sich um ein Einzelstück von Land & Liebe handelte. Klickt mal auf das Bild, dann landet ihr auf der Seite. Dort kann man solche Tische jedenfalls auch kaufen

Wer suchet, der findet!

Einen ganzen Waschtisch zu bauen traute ich mir nicht zu. Eine alte Kommode umzubauen hingegen schon. Also hab ich auf Ebay Kleinanzeigen nach einer alten Kommode gesucht, die meinen Vorstellungen entsprach.

Ich fand schließlich dieses gute Stück. Inklusive Anlieferung zahlte ich 60 Euro dafür.

Als erstes musste die fiese alte Dachpappe runter, das war viel schwerer als gedacht.

Teilweise ließ sich die Dachpappe einfach abziehen, an anderen Stellen ging es nur mit grober Gewalt. Am Ende habe ich aber alles abbekommen. Ich habe die Türen ausgebaut, damit man alles leichter abschleifen kann. Außerdem habe ich die Griffe der Schubladen ab gemacht, weil ich sie durch andere ersetzen wollte. Um die Tischplatte herum war auch noch eine Leiste, die ich komplett entfernt habe.

Nachdem die Türen einmal draußen waren, entschied ich, dass ich sie nicht wieder einbauen wollte und ein offenes System mit Körben bevorzuge.

Jetzt ging es ans Schleifen. Stundenlang…  Ich habe fast alles von Hand geschliffen. Dazu solltet ihr unbedingt ein Schleifklötzchen verwenden, damit der Druck gleichmäßig übertragen wird und eine Ebene Fläche entsteht. 

Auf der Kommode war ein eigenartiger Lack drauf, daher habe ich mit 80er Schleifpapier vor geschliffen bis alles runter war und dann habe ich mit 120er Schleifpapier nachgearbeitet.

Mit dem Anbringen der Griffe hätte ich besser noch gewartet, bis alles lackiert ist. Bei mir ist aber alles immer etwas learning by doing. Kleine Löcher und Risse sollte man mit Holzspachtelmasse füllen und ebenfalls abschleifen.

Schleifen...
...schleifen...
...schleifen.

Es nimmt schon Formen an

Als nächstes habe ich das Aufsatzwaschbecken besorgt und geschaut, wie ich es positionieren möchte. Das Waschbecken hat ca. 90 Euro gekostet. Falls ich die Rechnung finde schreibe ich dazu, wo ich es her habe. Dazu auch die passende Armatur von Light in the box für ca. 60 Euro. Ich mag sie immernoch, auch wenn sie etwas laut ist. Bei drei Kleinkindern ist das aber nicht immer von Nachteil. Jetzt wurde auch klar, dass die Montage auf Grund der Schubladen noch etwas schwieriger werden würde.

Für das Fräsen der Löcher holte ich mir etwas Hilfe von meinem Schwiegervater. Die Lochgröße für das Waschbecken fest zu legen, war nicht schwer, wir konnten von oben mit einem Bleistift die Größe des Lochs im Waschbecken nach malen. Bei der Armatur durfte das Loch natürlich nur gerade so groß sein, dass die Schläuche durch passen, damit die Armatur danach noch Auflagefläche hat. Daher haben wir die Armatur von außen einmal mit Bleistift markiert und dann Innen einen Ausschnitt fest gelegt, der groß genug ist für die Schläuche. Mit einem Lochsäge-Aufsatz für die Bohrmaschine, war das Löcher sägen an sich kein Problem. Wir mussten bloß in die Schubladenführung unter der Tischplatte ein Loch in gleicher Größe bohren, da auch dort das Abflussrohr dran vorbei führen wird. 

Auf dem Bild oben sieht man auch, dass man in die Rückwand des Schrankes kleine Ausschnitte machen muss, um die Abflussrohre und den Wasserzulauf mit dem Becken und der Armatur zu verbinden.

Puzzeln

Außerdem musste ich jetzt auch noch die Schubladen umgestalten. Da ja die Abflussrohre genau durch die Schubladen gehen würden musste ich eine Aussparung bauen, damit man die Schubladen immernoch zu schieben kann. Dazu habe ich immer nur eine Schublade eingesetzt und mir durch das Loch von oben und von der Seite aufgemalt wie viel an welcher Stelle von der Schublade abgeschnitten werden muss. 

Bei der rechten Schublade brauchte ich eine schmale Aussparung links wo das Rohr lang geht und hinten eine größere für den  Wasser-Anschluss am Eckventil. Dazu habe ich mit einer Stichsäge die Aussparung geschnitten und im Anschluss den alten Rand der Schublade so zusammen gepuzzelt, dass er wieder passte. Den habe ich dann mit Holzleim und Nägeln befestigt. Das geht sicher schöner, aber für meine Zwecke reicht das.

die linke Schublade war deutlich einfacher, da brauchte ich nur eine schmale Aussparung, das Prinzip war aber das gleiche.

Auf diesem Bild oben sieht man ganz gut, wozu die Mühe notwendig ist.

Da der Waschtisch im Badezimmer stehen wird, wo neben Spritzwasser sicherlich auch Wasserdämpfe ins Holz ziehen könnten, lackierte ich die Kommode von allen Seiten. Für solche Arbeiten nehme ich gerne klaren, matten Lack von Zweihorn. Der ist zwar etwas teurer, aber wirklich gut. Ich strich 2 Schichten Lack und habe zwischendurch nochmal sanft mit 240er Schleifpapier an geschliffen.

Zum Schluss…

…musste dann nur noch alles zusammen gesetzt werden und die Anschlüsse hat uns der Profi gemacht.

Das fertige „Meisterwerk“. Insgesamt hat mich das Stück etwa 230 Euro gekostet. Natürlich zuzüglich der Körbchen, die ja aber optional sind. Man hätte ja auch die Türen drin lassen können.

Ilka Freiport - Thermomix Repräsentantin, Maskenbildnerin für Oper, Theater, MDR, Fernsehen und Hochzeiten und Kreativ-Bloggerin 1983 in Aachen geboren und mittlerweile wohnhaft in Sachsen, verheiratet, hausbauerprobt und Mama von 3 Kindern.

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