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Der Architektentermin – Wir bauen ein Allkaufhaus (Teil 3)

Am 6. März 2019 bekamen wir unseren Architekten-Termin. Wir trafen uns Mittags um 13 Uhr mit der Architektin aus Dresden im Musterhauspark. Die Wochen zuvor hatten wir genutzt um einige bürokratische Dinge hinter uns zu bringen. Zum Beispiel den Grundstückskauf und Grundbucheintrag bei der Notarin und den Grundstücksnachweis bei der DFH. Die DFH ist die deutsche Fertighaus Holding zu der neben Allkauf auch Massa, Okal und andere Anbieter gehören.

Außerdem hatte ich mich wirklich intensiv mit dem Grundriss beschäftigt, um möglichst viele gute Änderungen vorschlagen zu können. Die Mühe sollte sich auszahlen. Ich hatte nicht nur bereits eine gute Vorstellungskraft für unser Haus, ich hatte auch im Vorfeld schon ein paar Schwierigkeiten entdeckt. Die sinnvolle Positionierung unseres Kamins wird zum Beispiel etwas tricky. Doch ich hatte bereits Lösungsvorschläge parat, die die Architektin bloß prüfen musste.

Und trotzdem hatten wir den Zeitaufwand für den Termin völlig unterschätzt, wir hatten mit ca. 2 Stunden gerechnet, aus denen problemlos 4,5 Stunden wurden.

First things first…

Zu Beginn sprachen wir über die Gegebenheiten des Grundstücks, also die Vermessung und unsere Bodenproben (diese müssen vor dem Architekten-Termin vom Bauherren beauftragt werden). Wir besprachen die Schwierigkeiten, die damit einhergehen und die Lösungen. Unser Grundstück fällt z.B. von der Straße aus bis zur Grundstücksgrenze über knapp 2 Meter ab, was eine echte Herausforderung ist. Damit unser Haus vor Regenwasser geschützt ist, müssen wir den vorderen Teil des Grundstücks stark aufschütten.

Die Architektin erklärte, dass die Oberkante des Fertig-Fußbodens unbedingt oberhalb des Straßenniveaus liegen soll, um Wasserschäden zu vermeiden. Damit hatten wir schon mal nicht gerechnet. Das bedeutet nämlich, dass wir nochmal 70 cm höher aufschütten müssen als geplant. Aber am Fundament soll man keine Kompromisse machen, also willigten wir ein.

Da bei uns viel Schnee fällt, hatten wir die Traglast des Daches bereits im Vorfeld angepasst. Auch ein zukünftiges Carport und eine Regenwasserzisterne zur Gartenbewässerung, sowie die Positionierung der Fallrohre für das Regenwasser planten wir gleich mit ein. Dazu trafen wir Entscheidungen über die Hausfarbe, die Tür- und Fensterfarbe, die Farbe des Daches und der Dachunterzüge und das Haustürmodell. Die Architektin riet uns zu maximal drei Farben. Aber da jedes Extra natürlich Geld kostet entschieden wir uns es schlicht zu halten. Das Haus bekommt einen weißen Putz und Fenster, Türen, Dachunterzüge und die Dachziegel sollen in einem dunklen Anthrazit aufeinander abgestimmt werden. Die Türen und Fenster farbig zu gestalten kostet extra, allerdings weniger als ein bunter Putz.

Entscheidungen für die Ewigkeit…

Da unser Grundstück nach Norden ausgerichtet liegt, wird die Sonne zukünftig rechts vom Haus aufgehen (betrachtet man das Haus von der Straße aus). Im weiteren Tagesverlauf läuft die Sonne an der Straßenseite vorbei und erst ab Nachmittag scheint sie von der linken Seite in unseren Garten. Um möglichst viel Sonnenlicht genießen zu können, haben wir beschlossen das Haus möglichst weit rechts in die Ecke zu setzen. Das bedeutete aber auch, dass unsere Terassentür und die Terasse derzeit genau auf der falschen Seite des Grundstückes geplant waren. Wir beschlossen also, dass unser Grundriss gespiegelt werden soll. Zum Glück ist das bei den Allkauf-Grundrissen kein Problem.

unser Grundriss gespiegelt
gespiegelter Grundriss, so dass wir die Terrasse links hinter dem Haus anlegen können

Gute Planung ist das A und O…

Da wir ja keinen Keller haben werden, wollen wir so viel Platz wie möglich sinnvoll nutzen. Daher wollen wir eine geschlossene Treppe und darunter einen Schrank bauen. Das heißt zusätzlich, dass wir den geplanten Durchgang unter der Treppe schließen. Man kommt also nur durch die Wohnzimmertür in den Wohn-/Küchenbereich. Ich dachte erst, das könnte evtl. unpraktisch werden, da man seine Einkäufe dann erstmal um die Ecke tragen muss. Letztlich ist das reine Bequemlichkeit. Derzeit trage ich meine Einkäufe in den dritten Stock und auch das geht. Außerdem kommen ein paar Sachen auch gleich in den Hauswirtschaftsraum und der ist gleich angrenzend zum Flur.

Im Untergeschoss halten sich unsere Änderungen in Grenzen. Wir ersetzen das Fenster im Gästezimmer durch eine einfache Tür, damit man auch hier direkten Zugang zum Garten hat. Dann fügen wir ein Fenster im Wohnzimmer hinzu und lassen die Größe aller Fenster optimieren. Ursprünglich plant uns die Architektin noch einen Balken an der Decke zwischen Küche und Wohnzimmer ein, als optische Abgrenzung und für mehr Landhaus-Flair. Leider schafft es dieser aber nicht durch die technische Prüfung. Wir müssen ihn im Nachhinein selbst einbauen.

Der Kamin wird mittig im Haus platziert, rechts neben dem Durchgang ins Wohnzimmer. An dieser Stelle fügt er sich gut in unser Gesamtkonzept ein. Wenn man auf dem Sofa sitzt verströmt er Gemütlichkeit, aber auch vom Esstisch aus kann man den Anblick genießen. Der Kaminzug lässt sich an dieser Stelle ohne Probleme realisieren.

meine Änderungen im Grundriss
die blauen Markierungen zeigen einen Teil unserer geplanten Änderungen

Das Dachgeschoss…

Im Obergeschoss haben wir uns etwas Besonderes überlegt. Im ursprünglichen Grundriss ist in unserem Schlafzimmer eine Nische für einen Schrank eingeplant. Hier überlegen wir die Wand zu versetzen und einen begehbaren Schrank zu bauen. Dazu müssen aber 2 bodentiefe Fenster, die Zimmertür und eine Wand versetzt werden und wir sind nicht sicher, ob das ohne Weiteres geht.

Die Architektin stellt fest, dass die einzige Schwierigkeit ist, dass der Kaminzug in der Wand zwischen Flur und Schrank liegen wird. Dadurch wird es im begehbaren Schrank minimal enger. Außerdem müssen die Fenster schmaler gemacht werden, da sie sonst nicht mehr unter die Dachschräge passen. Da wir zusätzlich in jedem Zimmer ein Dachfenster eingefügt haben, ist für ausreichend Licht und Belüftung gesorgt. Ich bin mittlerweile so froh, dass wir die Architektin dazu gebucht haben, so wird aus einem Standardhaus ganz langsam unser Haus 💪.

Und dann hat sie selbst auch noch einen tollen Vorschlag für uns. Sie bietet an, dass man die Wand im Bad noch etwas in Richtung Kinderzimmer versetzt. Auf die Idee war ich zwar auch gekommen, sah aber nicht viel Sinn außer, dass das Bad größer und das Kinderzimmer kleiner wird. Ihre Idee: Dadurch kann sie nun die bodengleiche Dusche, die bisher unpraktisch mitten im Raum liegt, in die Ecke verlegen. Der Raum wird so viel offener. Wir sind sofort einverstanden.

Das Kleingedruckte…

Zum Schluss des Gesprächs geht es noch um allgemeine Dinge. Dazu gehören zum Beispiel die Sicherstellung der Belüftung, die Haustechnik, Sicherheitsmaßnahmen auf der Baustelle und der Ablauf, also wann welche Leistungen unsererseits zu erbringen sind. Da wir unser Haus mit KFW Förderung bauen, sind auch noch ein paar Fristen für verschiedene Anträge und die Baubegleitung zu beachten. Wir bekommen den Hinweis, dass nach der technischen Prüfung erst klar ist, welche unserer Wünsche realisierbar sind. Wir behalten Glück, denn außer dem Deckenbalken in der Küche ist alles machbar. Zusätzlich müssen wir aber noch eine Putztür für den Kaminkehrer im Dach einbauen lassen.

Alles in allem war es ein sehr informativer und produktiver Tag, der ein gutes, zuversichtliches Gefühl und eine große Checkliste zum abhaken hinterlässt. Wir hatten bei dem Termin unsere kleine Tochter dabei, davon würde ich abraten, da es für sie doch langweilig und lang wurde.

An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an unsere Architektin Frau Rost.

Der Artikel enthält unbezahlte Werbung durch Markennennung.

Ilka Freiport - Thermomix Repräsentantin, Maskenbildnerin für Oper, Theater, MDR, Fernsehen und Hochzeiten und Kreativ-Bloggerin 1983 in Aachen geboren und mittlerweile wohnhaft in Sachsen, verheiratet, hausbauerprobt und Mama von 3 Kindern.

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